Foto: Martin Scott, Copyright: UNS

Planungswerkstatt für die Samtweberei

Am 20. und 21. Februar 2014 haben auf Einladung der Stadt Krefeld vier Planungsbüros über die Entwicklung der Samtweberei nachgedacht. Ihr Auftrag war, sich über die Umgestaltung des Innenhofs und die Einbindung der Samtweberei in die Umgebung Gedanken zu machen. Die FH hat dafür ihre Werkstatthallen am Frankenring zur Verfügung gestellt. Ein optimaler Ort für intensives und kreatives Arbeiten, herzlichen Dank!

In den Teams waren Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und Architekten, die jeweils sehr unterschiedlich an eine solche Aufgabe heran gehen. Das wurde ganz bewusst so entschieden, damit möglichst viele Lösungen für die Fragen entwickelt werden konnten, die uns umtreiben. Eine kleine Auswahl davon:

Gibt es hier offene Flächen und Nutzungsangebote für kleine gewerbliche Aktivitäten als Erweiterungen des Pionierhauses, Treffpunkte, Sport oder Spiel? Wie können die Stellplätze der neu entstehenden Wohn- und Büronutzungen verträglich untergebracht werden? Welche Grün- und Freiflächen lassen sich wohnungsnah an die Häuser anbinden?

Am Abend des ersten Werkstatttages konnten Interessierte den Planerinnen und Planern über die Schulter schauen und ihr Expertenwissen einbringen. Denn wer kennt das Viertel besser als die Menschen, die hier wohnen? Es kamen ca. 30 Gäste vorbei, die sich von den Ideen der Fachleute inspirieren ließen und eigene Vorschläge machten.

Überraschend war, dass sich die Planer und die Gäste der Planungswerkstatt dafür ausgesprochen haben, die im Innenhof befindlichen Sheddachhallen zum Teil oder ganz zu erhalten. Die großen Hallen prägten die Alte Samtweberei. Sie komplett abzubrechen, wäre ein Verlust an Identität und an besonderen Nutzungsmöglichkeiten. Die Gebäude auszubauen und neu zu nutzen wird allerdings wirtschaftlich schwierig sein. Deshalb werden wir prüfen, ob die Hallen erhalten bleiben und so angepasst werden können, dass sie als großer „Freiraum mit Dach“ genutzt werden können.

Einige Ideen gehen noch weiter und begreifen die Sheddachhallen als Experimentierfeld für gemeinschaftliche Aktivitäten im Viertel. Können hier Projekte unter dem Dach Platz finden, die Bürgerinnen und Bürger selbstorganisiert entwickeln? Wie kann ein solcher Prozess in Gang kommen? Welche Spielregeln muss es für die verträgliche Nutzung und Aneignung geben? Wie wird vermieden, dass die Samtweberei nicht Nutzungen und Aktivitäten aus der Umgebung abzieht und Konkurrenzen aufbaut?

In den kommenden Wochen werden sowohl die technischen Themen als auch die Anregungen zum Prozess, die aus dieser Werkstatt hervor gegangen sind, weiter bearbeitet. Wir hoffen, bis Ende Mai weitere Zwischenergebnisse präsentieren zu können.

Beteiligte Planer (extern)

Jörg Leeser (BeL Architekten, Köln), Klaus Overmeyer (URBAN CATALYST Studio, Berlin), Peter Davids, Marvin Kremer (dtp Landschaftsarchitekten, Essen); Christl Drey, Barbara Zak (Stadtplanerinnen, Köln)

Fachlicher Rat

Christian Jürgensmann (Gestaltungsbeirat der Stadt Krefeld, Landschaftsarchitektur), Nico Beucker (Hochschule Niederrhein, Social Design), Achim Pfeifer (Architekturbüro Heinrich Böll, Essen), Interessierte aus Krefeld

Vorbereitung/Konzept

Birgit Causin, Henry Beierlorzer, Robert Ambrée

Moderation

Henry Beierlorzer

(hb)

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