Am Freitag, 22. Juli 2016, endete die erste Ferienaktivität in der ECKE. Hier fanden fünf Tage lang von 10 bis 15 Uhr Workshops für Jugendliche zwischen 12 und 22 Jahren statt. Natürlich waren auch jüngere Teilnehmer willkommen. Die unterschiedlichsten Aktivitäten wurden angeboten.

Für den 18-jährigen Dilschad war der Höhepunkt seiner Ferienwoche der Mittwoch. Die Gruppe machte einen Ausflug nach Neuss in die dortige Kletterhalle. Genau das richtige für ihn: „Alles was aufregend ist, gefällt mir. Ich bin nach oben geklettert, ganz ohne Angst.“

Abwechslung bot unter anderem Michèles Kreativ-Werkstatt. Jeden Tag konnten sich die Kinder und Jugendlichen hier künstlerisch austoben. Sie bastelten und bemalten Regenrasseln, Kastagnetten und Tamburins. Michèle war selbst überrascht über den Zulauf: „Es waren auch viele jüngere Kinder da und nicht jeden Tag die Selben. Ich hab versucht für alle etwas passendes anzubieten. Am Ende sich sehr schöne Sachen entstanden.“

Die Krönung stellte eine Fotoreihe dar, welche am Freitag an den Wänden und in Alben ausgestellt und bewundert werden konnte. Zum Thema „Rundes und Eckiges“ fotografierten die Jugendlichen in ganz Krefeld, vom Hauptbahnhof bis zum Stadtwald, alles was sie als passend und unpassend ansahen.

Ein anderer beeindruckender Workshop wurde von Mittwoch bis Freitag angeboten. Stomp-Machine, eine Kombination aus Tanz, Gesang und einer Choreographie, die mit Einsatz des Körpers als Schlagzeug (Body-Percussion) einen Beat erzeugt. Christian und Véronique veranstalteten diesen Kurs gemeinsam. Er spielt die Musik, passend auf der Gitarre, und sie bringt den Kindern die Schritte bei. Die 16 Teilnehmer sind Jungen und Mädchen im unterschiedlichsten Alter. Das Lied zu dem “gestompt” wird, ist Michael Jacksons „They don’t care about us“. Als alle zusammen singen, geht das unter die Haut. Die Stimmung ist fröhlich und ausgelassen, die Sonne erhellt den Raum durch die Dachfenster. Nicht jeder versteht hier jeden gleich gut, umso erstaunlicher ist es, dass es so gut voran geht und die Fortschritte der Gruppe schnell sichtbar werden. Es geht um Musik und darum, den eigenen Körper anders zu nutzen als im Alltag.

Allen ist es wichtig, gemeinsam etwas erarbeiten zu können, ohne sich von sprachlichen Barrieren aufhalten zu lassen. Eine wahre Freude, ihnen zuzusehen. „Dieses Projekt ist für uns eine echte Herzensangelegenheit“, sagen Christian und Véronique.

In der Pause zeigen die Jungs, was sie sonst so auf der Tanzfläche drauf haben. Zwei von ihnen tanzen zu HipHop Musik ihre Breakdancemoves. Vor der Turnhalle versammeln sich Kinder, die zuschauen. Die Musik wird auf die Straße getragen und auf einmal ist die kleine Gasse belebt, an diesem heißen Sommertag. Das ist die Atmosphäre, die wir uns alle in Krefeld wünschen.

Zum Abschluss treffen wir uns alle wieder in der ECKE. Man nimmt sich Zeit, die Woche Revue passieren zu lassen, sich die ausgestellten Kunsterzeugnisse anzusehen, sich zu bedanken und zu verabschieden.

Die Stimmung ist herzlich, vertraut und freundschaftlich. Nach fünf Tagen haben sich hier Freundschaften gebildet und jeder hatte die Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren, Ferien zu machen. Von einer der Betreuerin erfahre ich, dass sie noch nie ein so freundliches und höfliches Miteinander zwischen so verschiedenen jungen Menschen erlebt hat. Eine gelungene Ferienaktionswoche für die Veranstalter (Stadt Krefeld, Bürgerinitiative Rund um St. Josef und Nachbarschaft Samtweberei) und die Teilnehmer.

Allen Beteiligten gilt es einen Dank auszusprechen, denn einen Ort zu schaffen, der für so viele zum Wohlfühlort werden konnte, ist etwas Besonderes. Danke.

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