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Neues Leben im Torhaus: Teil 2

Zwei Jahre nach der Eröffnung des Pionierhauses im September 2014 ist nun auch das Torhaus neu bezogen.

Die letzte „Lücke“ wurde Anfang September 2016 mit der Belegung der zweiten Etage durch das Krefelder Stadtmarketing geschlossen. Zuerst möchten wir hier aber die Mieter der dritten Torhaus-Etage vorstellen, die bereits im Frühjahr eingezogen sind. Drei Unternehmen haben ihre neue Heimat an der Lewerentzstraße gefunden, alle drei aus dem Dienstleistungssektor und mit unterschiedlichen Angeboten und Zielgruppen. Zum einen arbeitet nun in der dritten Etage eine Managementberatung, deren Hauptarbeitsfeld Unternehmensberatung mit Schwerpunkt auf Personal- und Prozessentwicklung ist. Coaching und Beratung – für Einzelpersonen aber auch für Organisationen – bieten Katrin Fürhoff und Volker Hülsdonk, ebenfalls an Unternehmen und an Privatkunden richtet sich das Angebot der Sprachschule.

Die neue Krefelder Niederlassung der Sprachschule wird von dem gebürtigen Engländer Alexander Lewis geleitet, der bereits seit Jahren in Düsseldorf eine Sprachschule betreibt. Englisch, Französisch und Spanisch aber auch Deutsch als Fremdsprache werden den Sprachschülern angeboten. Auch in Krefeld ist das weltweit tätige Sprachschulnetzwerk seit den 70er Jahren vertreten. Lewis hatte sich aber für einen Umzug von der Hochstraße in die Südstadt entschieden: „Mich hat der Gemeinschaftsgedanke hier in der Samtweberei überzeugt, in das Torhaus zu ziehen. Wir finden es gut, uns mit anderen Mietern auszutauschen und nicht isoliert in einem Bürogebäude zu sitzen“, berichtet der Sprachschulleiter. In den neuen Räumen finden zunächst abendliche Fremdsprachenkurse für (berufstätige) Erwachsene statt. Geplant sind aber auch Inhouse-Firmenseminare und Deutschkurse für Migranten. Gerade für dieses Angebot dürfte der Standort im multikulturellen Samtweberviertel besonders geeignet sein.

Ganz bewusst für den Standort Samtweberei haben sich auch Katrin Fürhoff und Volker Hülsdonk entschieden. Die beiden Theologen arbeiten als Pfarrerin bzw. Pfarrer an evangelischen Kirchen in Krefeld. „Die Gemeinnützigkeit des Projekts und die im Stadtviertel angestrebten positiven Veränderung finden wir toll. Da sind wir gerne mittendrin“, so Volker Hülsdonk. Auch die Beratungsangebote der beiden sind stark von ihrer sozialen Verantwortung geprägt. Ein wichtiges Angebot ist „Hilfe für die Helfer“, dazu zählen Supervision für Telefonseelsorger und Menschen aus pädagogischen Berufen. „Wir wollen unseren Klienten vor allem Hilfe zur Selbsthilfe geben“, erklärt Katrin Fürhoff, „und das unabhängig davon, ob wir eine Telefonseelsorgerin oder den Geschäftsführer einer Firma beraten.“ Dabei decken die beiden sowohl einzeln als auch im Team, berufliche und private Themen – von der Berufswahl bis zu Partnerschaftsproblemen – ab.

Die Geschäftsführerin Sabine Mackes, deren Beratungsleistung fast ausschließlich von Unternehmen in Anspruch genommen wird, bezieht auch immer die persönliche Situation der Beteiligten ein. „Das Verhalten von Führungskräften in ihren Unternehmen lässt sich nicht isoliert betrachten“, weiß die Unternehmensberaterin. „Genauso wichtig wie die betrieblichen Rahmenbedingungen sind die persönlichen Werte und Ziele der jeweiligen Mitarbeiter“. Neben Frau Mackes ist Klaus Knechten ebenfalls Geschäftsführer. Für Administratives ist Ulrike Oehlert zuständig. Je nach Auftrag arbeitet die Managementberatung mit einem bundesweiten Trainer- und Beraternetzwerk zusammen. Zu den Kunden zählen neben großen und mittelständischen Unternehmen auch Hochschulen und öffentliche Verwaltungen. Das Spektrum der Dienstleistungen reicht von Organisations- und Führungskräfteentwicklung bis zur Begleitung von Veränderungsprozessen und Interims-Management.

Und auch für die Krefelderin Mackes war das gemeinnützige Projektkonzept der UNS das ausschlaggebende Argument, ihr Unternehmen in das Torhaus zu verlegen. „Wir wollen uns neben der Arbeit für unsere Kunden gerne an den sozialen Projekten im Viertel beteiligen“, erklärt Sabine Mackes. „So plane ich zusammen mit Ulrike Oehler einen ‚Ernährungsführerschein‘ für Kinder anzubieten, um das Bewusstsein für gesunde Ernährung im Viertel zu stärken.“ Auch die anderen neuen Torhausmieter haben sich bereits Gedanken gemacht, wie sie sich in die Entwicklung des Samtweberviertels einbringen können. So wollen Katrin Fürhoff und Volker Hülsdonk kostenloses Coaching und Lebensbegleitung für Menschen aus dem Viertel anbieten und Alexander Lewis denkt über ein speziell auf die Bedürfnisse der Viertelbewohner abgestimmten kostenlosen Sprachkurs oder einen Sprachkurs für Flüchtlinge nach.

Artikel: Michael Otterbein
auf dem Foto: Karin Fürhoff und Volker Hülsdonk

2 Responses to Neues Leben im Torhaus: Teil 2

  1. Meyer sagt:

    Besteht die Möglichkeit eine Wohnung für 2 Personen , 350 Euro , kalt sowie Hunde zu mieten?
    LG

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