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Neues Leben im Torhaus: Teil 1

Lewerentzstraße 104, das ist seit 2014 die Adresse des Pionierhauses. Jetzt ist auch das angrenzende Torhaus, welches 2015 vollständig saniert wurde, belegt. Ins Torhaus kommt man durch den selben Eingang wie ins Pionierhaus, geht dann aber geradeaus in das Treppenhaus oder benutzt den kürzlich neu installierten Aufzug.

Im ersten Stock „tummeln“ sich vor allem Menschen aus der Architekturbranche. Hier gibt es Dank vier Meter hoher Decken nämlich wunderbar lichte und großzügige Räume. Dabei ist die Etage in drei große Bereiche eingeteilt – zwei Großraumbüros und den Empfangsbereich mit einem großen Besprechungstisch und einem antiken Kartenschrank, der häufig von Bürohund Wanja bewacht wird. Aber keine Sorge, bisher ist noch kein Besucher angeknurrt worden. Wanja ist ein sehr friedlicher Zeitgenosse und liegt im Allgemeinen ruhig in seiner Ecke.

Der freundliche Bürohund gehört zu einem Architekturbüro, das sich vorwiegend mit Planen und Bauen im historischen Kontext befasst und auch an der Renovierung des Torhauses selbst beteiligt war. „Während des Planungsprozesses stellten wir fest, dass die Räume sehr schön werden, und da haben wir uns entschlossen selbst hier einzuziehen“, erklärt Architektin Kaja Fischer. „Und außerdem gefiel uns das gesamte Konzept der „Alten Samtweberei“. Wir freuen uns, Teil eines kreativen Pools zu sein und hier leicht in Kontakt mit anderen Selbständigen und Unternehmen zu kommen.“ Zusammen mit ihrem Büropartner Stephan Strauss und Mitarbeiterin Christine Böse erstellt sie Denkmalgutachten, befasst sich mit Stadtteilentwicklung und realisiert Bauvorhaben im Bestand, wie z.B. Instandsetzungden und Umnutzungen.” Seit seinem Bestehen ist das Krefelder Büro schon in vielen Städten der Region von Duisburg-Bruckhausen bis Mönchengladbach-Rheydt tätig geworden. „Oft moderieren wir auch zwischen Denkmalpflege, privaten Bauherren und Architekten“, erklärt Kaja Fischer, „die sprechen leider oft eine unterschiedliche Sprache.“

 

Die Architektensprache zu verstehen, dürfte für Marc Rothkegel und Karl Tiefenbrunner aus der Bürogemeinschaft im anderen Raum kein Problem sein. Beide haben in Düsseldorf Architektur studiert und arbeiten seit einigen Jahren in einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. Auch sie sind nicht nur wegen der schönen Räume in die Alte Samtweberei gezogen. „Wir finden es gut, dass es den Projektverantwortlichen hier nicht um Gewinnmaximierung geht, sondern Gemeinnützigkeit eine wesentliche Rolle spielt“, so Rothkegel. In ihrer Berufspraxis arbeiten die Architekten viel mit Bauträgern aller Art zusammen und beschäftigen sich mit Architektur, Städtebau, Immobilienbewertung und Energieberatung. Ihre Projekte finden häufig in Krefeld statt aber auch in der Region, zum Beispiel in Köln und Düsseldorf.

Zur ihrer Bürogemeinschaft gehören außer den beiden Architekten auch der Innenarchitekt Christoph Wasserhoven und der Kommunikationsdesigner Jens Könen. Wasserhoven befasst sich vor allem mit Architekturvisualisierung, also mit detailgetreuer bis hin zu fotorealistischer Darstellung von Bauprojekten in Bildern und Filmen. Seine Kunden sind vielfach Architektur- oder Innenarchitekturbüros, die Wettbewerbe gewinnen und Ihre Entwürfe realitätsnah präsentieren wollen, oder auch Bauträger, die Ihre Projekte mit guten Bildern und Filmen besser verkaufen können. Mit Präsentationen befasst sich auch Jens Könen, wobei es bei ihm häufiger um Gedrucktes als um Gebautes geht. Überschneidungen mit der Baubranche kommen bei ihm aber manchmal auch vor – zum Beispiel, wenn er Gebäudeleitsysteme oder Messestände entwirft. Vor seiner Selbständigkeit hat der Kommunikationsdesigner für namhafte Werbeagenturen und Designbüros gearbeitet und ist bereits während seines Studiums zweimal mit dem „Red Dot Design Award“ ausgezeichnet worden. Schwerpunkte seiner Arbeit sind jetzt Corporate Design, Unternehemenskommunikation und Webdesign sowie weitere Disziplinen für analoge und digitale Medien. „Durch die Bürogemeinschaft mit den Architekten ergeben sich für mich vielfältige Kooperationsmöglichkeiten“, erklärt Könen, auch für Bauprojekte werden häufig Kommuniaktionskonzepte und Exposés benötigt. Trotzdem bin ich aber weiter branchenunabhängig unterwegs.“

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